re-connect … mit der Frankfurter Buchmesse
Naja, das mit dem "re-" klingt nett, kommt aber gefühlsmäßig nicht wirklich in die Nähe an das Geschiebe und Gedränge zwischen den Ausstellungskojen und unüberschaubar vielen Büchern aus Vor-Covid-Zeiten. Die Eingangshalle - gähnende Leere. Nicht einmal eine Garderobe gibts hier. Am Ende der (noch) unnötig langen Absperrwegen die 3-G-Kontrolleur:innen, auf Besucher wartend. Aber noch sind lediglich Fachbesucher:innen, Journalist:innen und so wie ich nun eine bin, Blogger:innen da.
Mich zog es gleich zu den Fotobüchern. Am Stand der Hochschule der Medien (Stuttgart) finden sich die schönsten. Denn die Hochschule hat die Organisation des Deutschen Fotobuchpreises übernommen. Longlist, Shortlist, Preisträger. Alle wunderbaren Bände nebeneinander. Und ich staune, welche Ideen hier umgesetzt wurden:
"Das Meisterstück" etwa. Matthias Schaller fotografierte die originalen Paletten von Malern wie Van Gogh, Picasso, Delacroix, Munch, Kandinsky, Seurat, Matisse, Lassnig, Miró und vielen weiteren Meistern. Schon erstaunlich, wie unterschiedlich die Künstler mit der Farbe umgehen!
ISBN: 978-3-200-06866-7
Ein völlig anderes, überraschendes Motiv: Labormäuse! "Thank you, Mouse! soll eine Danksagung an die Labortiere sein. Erschienen sind die liebevoll und perfekt fotografierten Mausfotos in der edition.lammerhuber.at
Bleiben wir noch ein wenig in der Natur. "Digitalis" heißt ein Preisträger, "A Plant Scan Project by Achim Mohné", bei Hatje Cantz erschienen. Ich zitiere aus der Beschreibung des wunderschönen Buchs: ‘ Dem Buchprojekt DI_GI_TA_LIS A Plant Scan Project von Achim Mohné liegt eine Performance des Medienkünstlers zugrunde, bei der Pflanzen mittels eines High-Tech-Verfahrens gescannt, ausgedruckt und schließlich als Pigment Print ausgestellt werden. Im Rahmen dieser künstlerischen Aktion verarbeiten Köche das pflanzliche Material zu veganen Gerichten und servieren es den Besuchern.’ Naja, Mahlzeit, Digitalis, der Eisenhut, ist - nicht zuletzt aufgrund seiner Giftgehalts - als Medikament genutzt …
Eines geht noch! Außergewöhnlich ist auch das Projekt von Samuel Fosso. Ein Buch mit 666 großformatigen Selbstporträts des Künstlers vor immer dem gleichen satten dunklen Hintergrund, die er in seinem Pariser Fotostudio aufgenommen9 hat. SIXSIXSIX heißt das im Steidl-Verlag erschienene Buch des aus Kamerun stammenden Künstlers. Bemerkenswert.