me — ismo
Die Konsistenz der Farbe, die Art ihres Auftrags auf der Leinwand und die dabei entstehende Textur sind wesentlich in meinen Acrylassemblagen. Es ist die dritte Dimension, die mich dabei fasziniert, deren Struktureffekte für bereichernde und je nach Lichteinfall unterschiedliche Schatteneffekte sorgt. So wird ein Bild auch zur Skulptur. Das Material finde ich bei meinen Streifzügen durch die Natur. Steine, Borken, Sande, Rindenstücke, Holz, Blätter und Flechten entwickeln — in Farbe eingebettet — ihre spezifische Charakteristik. Aber auch Schnüre, Netze, Aluminiumfolie und gediegenes Blattgold finden Platz auf meinen Maluntergründen. Die Materialbilder entstehen auf Leinwand ebenso wie auf Holz, und Wellpappe.
Diese Art der Malerei liebe ich, seit ich mit dem Malen nach Beendigung meiner Berufstätigkeit voll durchstartete. Aber es ist auch eine willkommene Herausforderung, mich in vielfältigen Techniken zu erproben, Neues zu Lernen, Erfahrungen zu sammeln. Denn aus den unterschiedlichen Techniken entstehen meine Ideen für neue Werke.
So griff ich beispielsweise eines Tages auf mein Herbarium zurück, das ich im Rahmen meines Biologiestudiums angefertigt hatte. Die Art der gesammelten Pflanzen zu bestimmen, die gepressten getrockneten Exemplare auf Zeichenblättern vorsichtig zu befestigen und samt ihrer Daten (Art, Fundort, Sammeldatum) für die spätere Verwendung zu präparieren, war damals die Intention. Nun, nachdem einige Jahrzehnte vergangen sind, beschloss ich , diese Einzelblätter für die Aquarellmalerei heranzuziehen. Zwei Serien sind entstanden: Einerseits habe ich über und auf die getrockneten Pflanzen in bunten Farben Fantasiegewächse gemalt — zu sehen unter dem Link Herbarium aquarelle. Bei der zweiten Serie, Herbarium b&w, beschränkte ich mich auf schwarze und weiße Aquarellfarben in geometrischer Anordnung.
Im Vorjahr begann ich mich intensiver mit dem Thema Zeichnen zu beschäftigen. Im Atelier des Zeichenkünstlers Udo Hohenberger hatte ich Gelegenheit, mich auf diesem Gebiet weiterzuentwickeln. Es machte große Freude, am Modell Akte zu zeichnen — bis die Coronakrise den Zeichensitzungen vorerst ein Ende setzte. Im Bereich drawing sind einige der entstandenen Blätter zu sehen.
Meinen Zugang zur bildenden Kunst fand ich bereits in der Schule durch eine sehr gute Lehrkraft im Fach Bildnerische Erziehung. Erste Werke entstanden. Aber freiberuflicher Journalismus und Familie nahmen zu viel Zeit und Raum ein, um mich eingehender damit zu befassen. Ich arbeitete als Wissenschafts- und Medizinjournalistin (unter anderem als Sachbuchautorin, als Magazinjournalistin für profil und format, als Medizinjournalistin beim wissenschaftlichen Fachverlag Springer Wien, für das ORF-Radio Ö1, für verschiedene TV-Formate, sowie die Medizinplattform surfmed und als Chefredakteurin von www.springermedizin.at.
Erst nach Beendigung meiner Tätigkeit als Journalistin und Autorin baute ich mein Atelier in Wien auf. Meine Erfahrungen mit Texten über gesellschaftliche Problemfelder bringe ich in mein künstlerisches Schaffen ein. Einerseits im Verarbeiten von aktuellen Themen in meinen Bildern — so thematisieren die Bilder dumped und floatingnets die Bedrohung des Meereslebens durch zahllose verloren gegangene oder zurückgelassene Fischernetze, die dann fast unsichtbar im Meerwasser schweben. Die Verbindung von beiden Ausdrucksformen — Malerei und Handschrift — mündet in den Scribblings, Textbildern, die aktuelle Zitate aufgreifen.
Immer auf der Suche nach neuen Ausdrucksmitteln, lernte ich die Technik des Vergoldens bei einem Workshop bei Dietmar E. Feldmann (Dozent für Vergoldung, historische Maltechnik und Kunstgeschichte an der Meisterschule für Maler in Regensburg). Werke mit diesem eindrucksvollen Material sind in der Werkserie Gold zu finden.
Ein weiterer, sehr lohnender Weg meiner künstlerischen Entwicklung ist mein außerordentliches Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste.
ismo ist die Kurzform meines Namens Inge Smolek. Ich arbeite in Wien und in Niederösterreich.
In ismos blog berichte ich über Themenbereiche der Kunst, die mich bewegen und interessieren.
Kontakt: inge.smolek(at)icloud.com